Sie wächst zusehends zu einem Prä- Pubertierchen heran

Hier ist mal wieder so einiges los. Ich halte mich zur Zeit mit dem Mantra „Es ist nur eine Phase , nur eine Phase….Oooommmmm“ über Wasser.

Die große versucht sich zunehmend abzunabeln und möchte immer selbstständiger werden. Sie weiß genau was sie will und wer sie wann nervt. In dem Fall des genervt von jemanden sein, bin meistens ich es, der sie nervt. Sie wächst zusehends zu einem Prä- Pubertierchen heran. Ja so  kann man es bezeichnen. Sie ist doch erst 8! Sie ist doch eigentlich noch mein kleinen süßes Mädchen. Aber ich glaube aus der Schublade beginnt sie raus zu wachsen.

Sie möchte immer häufiger raus und mit den Kindern durch die Nachbarschaft ziehen. Die große hat Ihren eigenen Klamottengeschmack und ich kann nicht mehr, einfach so, mal etwas mitbringen. Es ist immer das falsche: „Orrr Mama, das sieht so nach Baby aus.“ „Orr Mama, dass hat ja Blümchen und ist so niedlich.“ „Orrr Mama, ich mag doch die Farbe Rot nicht mehr und Lila auch nicht. Nein jetzt mag ich das nicht mehr, letzte Woche war letzte Woche und heute ist heute…“ Also lasse ich es gleich bleiben und nehme sie zum einkaufen mit. So habe ich dann wenigstens etwas weniger Augenverdreher zu Hause und wenn Sie etwas unbedingt haben möchte, was mir zu teuer ist, dann muss sie mit Ihrem Taschengeld aushelfen. Das Kind wird eine kleine junge Dame.

Der Papa darf auch nicht mehr ins Bad, wenn sie dort unter der Dusche steht und je nach dem muss Mama kommen, wenn sie was hat, weil der Papa das nicht beantworten kann  oder Behilflich sein kann.

Dann gibt es aber auch Momente, in denen kommt sie kuscheln und ist wieder „nur“ ein Kind von 8 Jahren.

Im nächsten Moment fliegen hier die Fetzen und sie brüllt rum um Ihre Meinung kund zu tun oder würde am liebsten die Türe zu schmeißen, weil Mama in Ihren Augen gerade total blöd ist und sie absolut nicht versteht. Dann zickelt sie mit Ihrer kleinen Schwester herum und will Ihre Ruhe haben. In solchen Momenten hole ich Mini aus der Tobsuchts- Zone und lasse mein Prä- Pubertierchen einfach mal in Ruhe, mit der Hoffnung, dass es sich beruhigt. Meistens reicht das auch schon.

Diese Phase hat aber auch positive Seiten: Die große wird noch selbstständiger und möchte mehr Verantwortung über sich selbst übernehmen. Sie übernimmt auch zusehends mehr Verantwortung über Ihre Schwester und lernt es mal ein wenig allein zu Haus zu bleiben. (Meistens ist noch jemand im Haus. Wir wohnen schließlich in einem Mehrgenerationenhaus, aber sie ist alleine in der Wohnung). Sie beteiligt sich mehr im Haushalt und wirtschaftet zum Teil recht gut mit Ihrem Taschengeld.

Mir als Mama fällt es dennoch unglaublich schwer zu akzeptieren, dass wir in der Phase des Prä- Pubertierchen angekommen sind. Wenn ich an meine Kindheit zurück denke, dann ist diese Phase mittlerweile definitiv früher da als noch zu meiner Zeit. ( Das hört sich vieleicht an… ich bin schließlich auch erst 30!) Aber ich glaube, dass bringt die heutige Zeit mit sich. Aber schön ist anders!

Ich finde es auch unglaublich schwer meine große als Prä- Pubertierchen zu sehen. Sie erinnert mich unheimlich an mich. Auch ich bin ein Mensch, der laut werden kann, wenn ihm etwas nicht passt. Das ist zur Zeit ein gegenseitiges hochschaukeln. Ich gebe zu, dass ich nicht immer eine ruhige Mutter bin. Auch ich mache „Peng“ und dass zur Zeit des Öfteren, muss ich gestehen. Die große funkelt mich mit Ihren Augen an und dann verdreht sie diese auch noch. Genau so habe ich es früher auch getan. Nur jetzt weiß ich, wie es sich als Mutter anfühlt.

Ich werde mich mit der Phase anfreunden müssen und werde meinem Prä- Pubertierchen seinen Freiraum eingestehen müssen. Sei es im Bezug auf die Auswahl Ihrer Kleidung , als auch im Bezug auf Ruhephasen im eigenen Zimmer. Ich muss lernen, dass Sie jetzt mehr „Ich- Zeiten“ einfordert und die möchte ich versuchen zu schaffen. Genau so muss aber auch die große lernen, dass sie erst 8 ist und in gewissen Dingen die Eltern einfach recht haben und bestimmte Regeln nicht ausgehebelt werden sollen oder gar gebrochen werden sollen.

Ich habe die Vorstellung, dass wenn ich Ihr ihre Freiräume im gediegenen Rahmen schaffe und sie sich an bestimmte Regeln hält, sie auch ab und zu kommt und mir das Gefühl gibt, dass sie mich doch noch braucht. Ich möchte nicht, dass ich in ihren Augen jetzt schon zunehmend die blöde Mama werde, die Sie absolut nicht versteht. Ich hoffe, dass wir so alle gut durch die Phase des Prä- Pubertierchen kommen werden und dann einigermaßen entspannt *hüstel* in die Phase des ausgewachsenen Pubertierchen gelangen.

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5 Gedanken zu „Sie wächst zusehends zu einem Prä- Pubertierchen heran

  1. ACHT! Ein unglaubliches Alter, indem sich viel verändert. Meine Kleine wird zehn am Ende des Jahres und diese „Phase“ haben wir schon eine Weile. Sie wird mal besser und mal schlimmer…manchmal tut sie weh. Doch was immer bleibt: „Mama, kuscheln! Bitteeeeee“ Und ich glaube, bei Mädchen bleibt das sehr, sehr lange – oder ich hoffe es. Mein Großer mit seinen fast 12 kuschelt nämlich nicht, der motzt nur. Das ist nicht schön.

    Eine Frage wegen des Bades habe ich aber mal: aktzeptiert deine Große, dass sie dann auch nicht zu euch ins Bad darf? Das hat meine Mamsell nämlich noch nicht raus. Denn sie hat mir ja schon immer beim Duschen zugeschaut.

    Ich wünsch dir viel Spaß! Wenn man sich daran gewöhnt hat, dass die kleinen Fische groß werden, dann ist es eigntlich wunderschön! Wunderschön in dem Sinne, weil man eben so viele Parallelen zu sich sich sieht und irgendwie hofft, manches wird das Kind besser machen, als man selbst.

    Liebe Grüße!
    Kathrin

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    • Hallo!
      Schön zu lesen, dass es gleichgesinnte gibt.
      Die große hat es boxt so ganz raus mit der Privatsphäre im Bad. Aber wenigstens hat sie begriffen, dass man nicht einfach herrein platzt, sondern anklopft.
      Liebe grüße

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  2. Oh ja, ich denke auch bei mir früher (und ich bin schon eine Ecke älter 😉 ) war es einfaxh noch nicht so früh. Wir hatten es nicht so eilig mit dem erwachsen werden. Wobei eilig hat es meine Große (10) auch nicht, sie findet es doof, dass da jetzt Brüste wachsen, aber ändern kann man es nicht, also hole tief Luft, ganz tief Luft, denn das wird jetzt mal ein paar Jahre anhalten 😀
    LG
    Martina

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    • Du machst mir ja Mut 😉
      Ein paar Jahre? Ich fünf es schöner, wenn diese Phase wie früher erst deutlich später einsetzen würde.
      Aber gut, solang wir damit kein Einzelfall sind.
      Wir werden es schon schaffen 😉
      Liebe Grüße

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  3. Pingback: Mini entwickelt sich zu einer autonomen Persönlichkeit oder „Mit 4 ist man ja schon groß“ | Mamas Mäuse- Mama bloggt

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